Ölwechsel: Wann ist es Zeit?

Im Privatgebrauch ist ein regelmäßiger Ölwechsel nicht unbedingt üblich, insbesondere wenn der Rasentraktor keine Ablassschraube hat. Die meisten Hausbesitzer sind entweder nicht dafür ausgerüstet oder sind es nicht gewohnt, diese Wartungsmaßnahme selbst durchzuführen.

Zusätzlich bleibt das Öl für gewöhnlich etwa 20 Jahre lang im Getriebe und zirkuliert dort von selbst. Doch falls Du unsicher bist, ob genug Öl vorhanden ist, kannst Du dies am Ausgleichbehälter überprüfen. Dieser sollte höchstens zu einem Drittel gefüllt sein und am besten bis zum Füllstrich, den eigentlich jedes Getriebe hat. Ist das Öl unter diesem Strich, kannst Du etwas nachfüllen. Dennoch ist es ratsam, die Herstelleranweisungen zu beachten und gegebenenfalls professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, um die Lebensdauer deines Rasentraktors zu verlängern und eine optimale Leistung zu gewährleisten.

Das richtige Öl nachfüllen

Jeder Getriebehersteller verwendet ein spezielles Öl für seine Produkte. Daher ist es ratsam, immer das spezifische Öl zu verwenden, das für das jeweilige Getriebe vorgesehen ist. Um herauszufinden, welches Öl Du genau benötigst, ist es notwendig, beim Hersteller selbst nachzulesen oder direkt nachzufragen.

Warum? Es ist entscheidend, dass Du das korrekte Öl für das Getriebe verwendest, da die Leistungsfähigkeit und Lebensdauer des Rasentraktors stark davon abhängen. Das falsche Öl kann zu Funktionsstörungen führen und im schlimmsten Fall sogar zu Schäden am Getriebe. Dazu kommt, dass die Öle nicht untereinander gemischt werden dürfen, um sicherzustellen, dass der Rasentraktor optimal funktioniert und seine maximale Lebensdauer erreicht.

Werkzeuge und Zubehör für einen reibungslosen Ölwechsel

Eine Liste der benötigten Werkzeuge und Zubehörteile erleichtert einen erfolgreichen Ölwechsel. Hier ist alles dafür aufgeführt, was Du benötigst.

• Ölfilterschlüssel: Falls dein Rasenmäher über einen Ölfilter verfügt, wird dieser benötigt, um den Filter zu lösen.
• Ölfilter: Falls erforderlich, für den Austausch des alten Filters.
• Maul- oder Steckschlüssel-Satz: Zum Lösen und Festziehen der Ölablassschraube und anderer Schrauben.
• Gießhilfe: Ein Trichter erleichtert das saubere Einfüllen des neuen Öls in den Rasenmäher.
• Schutzhandschuhe: Zum Schutz der Hände vor Schmutz und Öl während des Wechselvorgangs.
• Neues Hydrauliköl: Verwende stets das vom Hersteller empfohlene spezielle Öl für Deinen Rasenmäher.
• Dichtring für Ölablassschraube: Ein Ersatzdichtring, um sicherzustellen, dass nach dem Wechsel kein Öl austritt und eine ordnungsgemäße Abdichtung gewährleistet ist.

Das Öl richtig nachfüllen: Tipps und Tricks

• Zugang zum Ausgleichsbehälter erhalten: Der Ausgleichsbehälter, über den das Öl nachgefüllt wird, befindet sich unter der Riemenscheibe und dem Lüfter. Möglicherweise musst Du beide Teile entfernen, um an den Schraubverschluss zu gelangen, durch den Du das Öl nachfüllen musst.
• Vorsicht beim Ausbau: Beim Entfernen der Riemenscheibe und des Lüfters ist es wichtig, darauf zu achten, dass Du die Teile in der gleichen Reihenfolge wieder einbaust, wie sie ausgebaut wurden. Dies gewährleistet die korrekte Funktion des Rasentraktors nach dem Wiedereinbau.
• Nachfüllen des Öls: Das Öl muss über die Drehkappe in die abgedeckte Öffnung nachgefüllt werden. Verwende hierbei nur das für Dein Gerät vorgesehenes spezielles Öl und achte darauf, nicht zu viel oder zu wenig einzufüllen. Dabei kannst Du Dir eine Gießhilfe wie zum Beispiel einen Trichter zur Hand nehmen. Falls Du zu viel nachgeschüttet hast, ist das nicht allzu schlimm, es führt lediglich dazu, dass das Öl oben rausquillt. Tipp: Für einen kompletten Getriebeölwechsel werden etwa 3 Liter Öl benötigt.
• Überprüfung des Ölstands: Überprüfe nach dem Nachfüllen des Öls den Ölstand, um sicherzustellen, dass er sich im richtigen Bereich befindet. Füge bei Bedarf weiteres Öl hinzu, bis der Ölstand korrekt ist.
• Rückkehr zur Ausgangsposition: Sobald Du das Öl nachgefüllt und den Ölstand überprüft hast, musst Du die Riemenscheibe und den Lüfter wieder in ihre ursprüngliche Position einsetzen. Wichtig dabei ist, dass alle Teile in der richtigen Reihenfolge wieder eingesetzt werden, wie sie ausgebaut wurden und sicher befestigt sind.

Die üblichen Probleme des Rasentraktors

Dadurch, dass das Öl normalerweise immer im Getriebe bleibt, liegt häufig eine andere Fehlerquelle vor, weshalb die Funktionsweise deines Rasentraktors beeinträchtigt ist. Hier sind einige häufige Probleme und ihre Lösungen:

• Getriebeschaden
  • Wenn das Getriebe beschädigt ist, kann eine umfassende Reparatur erforderlich sein. Normalerweise sollte die Transaxle des Rasentraktors die gesamte Lebensdauer des Geräts überdauern. Wenn Du diese für eine Reparatur an deinem Rasentraktor ausbauen musst, muss der Filter darunter ausgewechselt werden. Sonst sollte dieser aber auch niemals ausgewechselt werden.
• Pumpenschaden:
  • Wenn die Pumpe des Getriebes defekt ist, kann dies dazu führen, dass der Rasentraktor nicht mehr fährt und Du sie austauschen musst. Dafür musst Du das ganze Getriebe ausbauen, in Einzelteile zerlegen und alle Innenteile neu machen. In aller Regel passt diese Reparatur nicht zum Restwert des Traktors.
• Keilriemenspanner defekt:
  • Wenn Dein Keilriemen kaputt ist, musst Du einen neuen einbauen. Dabei ist es wichtig genau das richtige Ersatzteil in der richtigen Dimension einzubauen. Sonst funktioniert Dein Rasentraktor immer noch nicht. Tipp: amerikanische Keilriemen mit Zollmaßen sind oft die passende Wahl im Gegensatz zu europäischen Riemen mit Millimetermaßen, die häufig nicht die gleichen Dimensionen haben.
• Funktionsstörung bei Temperaturschwankungen:
  • Wenn der Rasentraktor im kalten Zustand ca. 15 min fährt und dann nicht mehr, könnte dies auf Probleme mit der Ölviskosität hinweisen. Denn bei niedrigen Temperaturen ist das Öl zähflüssig und die Pumpe kann nicht effektiv arbeiten. Bei zu hohen Temperaturen wird das Öl dünnflüssig, strömt an den verschlissenen Pumpen Kölbel vorbei und funktioniert nicht.

Entlüftung von hydrostatischen Getrieben: Schritt-für-Schritt-Anleitung

Bevor Du mit der Entlüftung des hydrostatischen Getriebes beginnst, ist es wichtig, den Ölstand zu überprüfen. Folge diesen Schritten sorgfältig, um das hydrostatische Getriebe ordnungsgemäß zu entlüften:

• Stelle zunächst sicher, dass Du die Antriebsachse des Fahrzeugs mit den angehobenen Rädern sicher auf einem Wagenheberständer stellst.
• Starte nun den Motor und lasse ihn mit niedriger Leerlaufdrehzahl laufen.
• Öffne und schließe abwechselnd das Bypass- (Abschlepp-) Ventil, während Du das Vorwärts- und Rückwärtspedal betätigst. Dieser Vorgang dauert nur wenige Sekunden.
• Erhöhe die Motordrehzahl, wenn die Achsen zu drehen beginnen, und wiederhole das Betätigen der Vorwärts- und Rückwärtspedale, bis das Getriebe vollständig reagiert.
• Schalte den Motor aus und entferne den Wagenheberständer, während Du die Räder des Fahrzeugs sicher auf den Boden stellst.
• Überprüfe anschließend erneut den Ölstand und fülle ihn gegebenenfalls bis zur Füllstandsanzeige nach.

Die richtige Entsorgung von Altöl und Ölfiltern

Gebrauchtes Motoröl ist gesundheitsschädlich und sollte niemals in der Natur oder auf dem Boden entsorgt werden. Stattdessen solltest Du es immer in einer Werkstatt oder einer geeigneten Entsorgungsanlage abgeben. Auch ausgetauschte Filter müssen an einer geeigneten Stelle abgegeben werden. Achte darauf, Hautkontakt mit Altöl zu vermeiden, und reinige Deine mit Ölspritzer getroffenen Stellen gründlich mit Seife und Wasser ab.